Inklusion

Berichte aus dem Jahr 2020

23.12.2020 Italienisch Buch des Bucher Verlags

17.12.2020 Zeitungsbericht GIB Dezember 2020

13.10.2020 Zeitungsbericht GIB Oktober 2020

25.08.2020 Zeitungsbericht GIB August 2020

18.07.2020 Zeitungsbericht der SZ im Rahmen eines Artikels zum 75 jährigen Jubiläum des BLSV

Hier geht es zum vollständigen Bericht/Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/sport/75-jahre-bayerischer-landes-sportverband-massenbewegung-im-schmelztiegel-1.4970289

13.07.2020 Zeitungsbericht

26.04.2020 Zeitungsbericht

07.04.2020 Zeitungsbericht

25.03.2020 Süddeutsche Zeitung: Jugendsozialstiftung der Familie Dr. Rieder fördert 2019 deutlich mehr Projekte für Kinder und Jugendliche

Rekordverdächtig: Insgesamt 93 000 Euro an Fördergeld, eine Steigerung gegenüber 2018 um 41 Prozent, hat die Jugendsozialstiftung der Familie Dr. Rieder im vergangenen Jahr ausbezahlt. Der Grund für die enorme Steigerung ist nach Einschätzung der dort engagierten Personen die stark gestiegene Anzahl der Einzelförderanträge von 31 in 2018 auf 93 in 2019. Innerhalb eines Jahres hat sich dieser Wirkungsbereich der Stiftung demnach verdreifacht. Um alle Anträge bewilligen zu können, mussten im Vorjahr sogar Rücklagen aufgelöst werden. Ein Argument mehr für die Jugendsozialstiftung, auch im laufenden Jahr um großzügige Spenden zu bitten.

Seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren fördert die von der Familie des früheren Gröbenzeller Bürgermeisters Bernd Rieder gegründete Stiftung sowohl Projekte, die sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche vor allem im Bildungsbereich unterstützen, als auch einzelne Kinder und Jugendliche im Landkreis. Dabei gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei den Projekten: Ein geringes Einkommen und der Fokus auf Bildung, wobei dabei ausdrücklich auch Fähigkeiten jenseits des Schulwissens gefördert werden sollen. Seit 2016 widmet die Stiftung außerdem Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkung sowie Inklusionsprojekten „besondere Aufmerksamkeit“, wie auf der Homepage (www.jugendsozialstiftung-dr-rieder.de) nachzulesen ist. Im vorigen Jahr unterstützte die Jugendsozialstiftung 21 Projekte mit insgesamt circa 48 000 Euro. Einen mittleren vierstelligen Betrag erhielten laut einer Mitteilung der Stiftung unter anderem: Ambulantes Kinderhospiz München (Zweigstelle Fürstenfeldbruck), Kreis Eltern behinderter Kinder Olching, Eugen-Papst-Schule Germering, Pestalozzi-Schule Fürstenfeldbruck, Inklusionsfußballmannschaft des 1. SC Gröbenzell, Projekt „Wellcome“ Fürstenfeldbruck, „Kind im Blick“ der Caritas, Projekt „Spielen und Lernen“, Musiktherapie an der Heinrich Scherrer Musikschule, Ferienprogramme der Landkreisgemeinden sowie für Behinderte. Einen niedrigen vierstelligen Förderbetrag erhielten unter anderem Kinder im Frauenhaus Fürstenfeldbruck, die Aktion Schultüte, die Hausaufgabenbetreuung der Ährenfeldschule Gröbenzell sowie die Familienstützpunkte im Landkreis.

Für die Einzelförderung gab die Stiftung im Vorjahr fast genauso viel aus: 45000 Euro. Die Zahl geförderter Kinder und Jugendlicher verdreifachte sich. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Bedarf entsprechend gestiegen ist. Es hängt wohl auch einfach damit zusammen, dass die Stiftung und ihre Angebote allmählich einem größeren Personenkreis bekannt sind. Vor knapp zwei Jahren hatte Bernd Rieder bei einem Pressegespräch noch beklagt, dass viele Menschen die Stiftung gar nicht kennen würden. Die jetzige Entwicklung scheint das Gegenteil zu belegen. „Die Familiensozialstiftung ist mittlerweile im örtlichen sozialen Kinder- und Jugendbereich sehr gut verankert und mit allen Sozialträgern und einschlägigen Behörden bestens vernetzt“, heißt es auch in der Mitteilung.

Arnhild und Bernd Rieder mit ihren Söhnen unterstützen mit einer Familienstiftung die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis.

10.03.2020 SC Gröbenzell erhält Sepp-Herberger-Urkunde

Unter dem Motto „Fußball trotz(t) Behinderung wurde dem SC Gröbenzell die Sepp-Herberger-Urkunde für herausragendes integratives Engagement verliehen. Hier geht es zum VIDEO (externer Link zu DFB.de).

10.03.2020 DFB-Stiftung Sepp Herberger

DFB-Stiftung Sepp Herberger  
„Die wahren Helden“: Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin

Hennef/Berlin, 10. März – 13 Preisträger sind am Montagabend in Berlin durch Deutschlands älteste Fußballstiftung für ihr bemerkenswertes soziales Engagement mit einer Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet worden. Den beispielgebend engagierten Vereinsvertretern rief DFB-Präsident Fritz Keller im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft beim Beginn der von ZDF-Moderator Norbert König moderierten Veranstaltung zu: „Ihr seid die wahren Helden des Fußballs in Deutschland.“

Die Preisträger in den Kategorien „Behindertenfußball“, „Resozialisierung“, „Fußball Digital“ sowie „Schule und Verein“ erhielten ein Preisgeld in einer Gesamthöhe von 40.000 Euro. Zusätzlich überreichte DFB-Vizepräsident Dirk Janotta, der im Oktober 2019 von Eugen Gehlenborg den Vorsitz der DFB-Stiftung Sepp Herberger übernommen hatte, den nach Horst Eckel benannten und mit 5.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Sozialwerk“. Dieser ging dieses Jahr an den VfL Rüdesheim aus Rheinland-Pfalz für die finanzielle Unterstützung eines jungen Fußballers, der sich beim Hechtsprung ins flache Wasser schwer verletzt hatte. 

Zahlreiche Politiker quer durch die Parteien waren der Einladung gefolgt. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann, bezog sich in seinem Grußwort auf den US-amerikanischen Soziologen Robert Putnam, der das soziale Kapital als entscheidendes Kriterium für die Lebensqualität in einer Gesellschaft definiert. „Die Sepp-Herberger-Stiftung“, sagte Oppermann, „erhöht das soziale Kapital in unserer Gesellschaft. Die Gründung dieser Stiftung, vor nun fast 43 Jahren, war ein absoluter Glücksfall für den DFB.“ Zu den weiteren „politischen Gästen“ des Abends zählten unter anderen auch Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, Staatssekretär Stephan Mayer und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sowie Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

Aigner und Garvey sind neue Kuratoriumsmitglieder der Sepp-Herberger-Stiftung

Unmittelbar vor der Preisverleihung wurde, im Beisein von Fritz Keller, im Rahmen der 60. Kuratoriumssitzung der Vorstand einstimmig für das Geschäftsjahr 2019 entlastet und der Blick auf das Jahr 2020 gerichtet. Im Rahmen der Sitzung wurden mit Ilse Aigner und Rea Garvey auch zwei neue Kuratoriumsmitglieder begrüßt. „Meine Liebe zum Fußball stammt aus meinen Kindheitstagen, als ich mit meinem Vater jedes Duell von ‚ManU‘ gegen Liverpool geschaut habe“, erzählte der gebürtige Ire, der mit dem Hit „Supergirl“ seinen Durchbruch hatte. „Mir gefällt die Resozialisierungsinitiative der Stiftung ganz besonders, denn für ehemalige Strafgefangene bietet gerade der Sport eine große Chance, wieder ins bürgerliche Leben zurückzukehren“, sagte Ilse Aigner.

Mit Otto Rehhagel und Jens Nowotny überreichten am Abend weitere Persönlichkeiten des deutschen Fußballs die Preise an die auf so bemerkenswerte Weise engagierten Fußballvereine, die im vergangenen Jahr große Taten vollbracht hatten. „Unsere Preisträger stehen für viele – sie machen deutlich, dass der Breitenfußball für den Zusammenhalt im Land einen bemerkenswerten Beitrag leistet“, unterstrich Dirk Janotta: „Fußballvereine integrieren Fußballer und Fußballerinnen mit Behinderungen, sie helfen entlassenen Strafgefangenen bei der Resozialisierung, sie sind die heute so nötigen Brückenköpfe zwischen Sport und Schule. Es ist kein falsches Pathos, wenn ich sage, dass dieses über den eigentlichen Fußballwettbewerb hinausreichende Engagement unsere Gesellschaft humaner macht.“

Bemerkenswert engagierte Fußballvereine

Ein Beispiel dafür ist etwa der SC Gröbenzell. Für die Inklusionsmannschaft des Klubs aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck laufen Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung gemeinsam auf. Herzfehler, Prothese, geistige Handicaps oder psychische Erkrankungen – alles kein Problem. „Wir verzichten bewusst auf Einschränkungen jedweder Art, bezogen auf das Alter, das Geschlecht und die Art des Handicaps“, berichtet Betreuer Christian Mausbach. Derzeit besteht das Team aus 20 Spielerinnen und Spielern, mehr als zwei Drittel der Aktiven haben eine Behinderung. Das gute Beispiel macht Schule. Als man vor 14 Jahren angefangen hatte, gab es ganze zwei Inklusionsmannschaften in Bayern, berichtet Mausbach. „Heute sind es 30“, so Mausbach.

Auch der FC Teutonia Weiler aus dem Südwestdeutschen Fußballverband leistet vorbildliches. Der Klub stemmt mit seinen 200 Mitgliedern ein gewaltiges Pensum: 42 Stunden pro Woche verstärkt man das Sportangebot der Schulen durch Fußballangebote, hinzu kommen weitere zwölf Stunden an den Kindergärten der Gemeinde. In den Oster-, Herbst- und Sommerferien bietet der Klub Ferienfreizeiten für Kinder ab sechs Jahren an. Der Verein kann aufgrund seiner schulischen Aktivitäten bis heute in allen Altersklassen eine Mannschaft im Wettbewerb anmelden. Der VfB Friedrichshafen nutzt die digitalen Möglichkeiten für sein Vereinsleben. Dafür wurde der Klub auf Platz eins in der ausgelobten Kategorie „Fußball digital“ prämiert, die gemeinsam mit dem Softwarekonzern SAP verliehen wird.

Ein ganz besonderer Moment des Abends war die Übergabe der Urkunde in der Kategorie „Resozialisierung“. Der erste Platz ging an den TSV Elmshausen, der gemeinsam mit der JVA Rockenberg geehrt wurde. Täter und Opfer treffen in diesem Klub wieder aufeinander. Mit Zustimmung der Betroffenen wurde Mohammed S. eine zweite Chance gegeben.

Gegen 22 Uhr endete die Verleihung der Urkunden. Anschließend feierten die Preisträger aus ganz Deutschland gemeinsam. Allesamt wahre Helden und leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs.

06.03.2020 Integration statt Isolation

Gröbenzells Inklusionsfußballer werden ausgezeichnet

(Ein Bericht von Von Ralf Tögel, Gröbenzell; Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/fussball-fuer-kinder-und-jugendliche-integration-statt-isolation-1.4834507)

Ehrungen sind sie mittlerweile gewohnt, die Inklusionsfußballer des SC Gröbenzell. Doch der erste Preis bei den Sepp-Herberger-Urkunden in der Kategorie Behindertenfußball ist eine Auszeichnung besonderer Güte, denn sie ist bundesweit. Am kommenden Montag wird der Verein in Berlin von der Sepp-Herberger-Stiftung ausgezeichnet. Insgesamt 13 Preisträger in den Kategorien Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital, Sozialwerk und eben Behindertenfußball erhalten neben Urkunden Geldpreise in Gesamthöhe von 45 000 Euro.

In Bayern sind die Gröbenzeller Inklusionsfußballer seit Jahren bekannt und beliebt. Die Gründung der Mannschaft geht auf Dagmar Drechsler zurück. Ihr Sohn Leonard trainierte mit Begeisterung beim TSV Hohenbrunn, wo im Jahr 2005 von Jugendleiter und Trainer Alfred Rietzler eine Spielgruppe gegründet worden war, in der Buben und Mädchen mit und ohne Behinderung zusammenspielten. Wegen der langen Anfahrt kam Drechsler auf die Idee, ob so etwas nicht auch beim SC Gröbenzell möglich wäre. Das wurde bald vom Verein mit viel Idealismus umgesetzt. Zunächst übernahmen zwei Jugendtrainer im sozialen Jahr die sportliche Leitung der Integrationsmannschaft, dann baute Mike Mezger, seinerzeit Jugendtrainer beim SCG, ein Team auf, in dem auch gehandicapte Kicker – kleinwüchsige Kinder, solche mit dem Down-Syndrom, der Bluterkrankheit oder Jungs, die nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt waren – zusammen Fußball spielten. Spätestens auf dem Rasen waren die Unterschiede vergessen, dann rannten und kämpften die Kinder um jeden Ball, freuten sich über Tore oder gelungene Aktionen: Integration statt Isolation. 14 Jahre ist das her, im September 2010 startete dann die erste Integrationsliga, zu der sich Mannschaften aus Gröbenzell, Hohenbrunn, Aubing oder Oberpframmern seither regelmäßig zu Turnieren treffen.

Der Bayerischen Fußballverband (BFV) nahm sich alsbald des Themas an und förderte die Initiativen der Klubs, die sich weniger in Konkurrenz denn in Partnerschaft und Freundschaft zugetan sind. Dem wachsenden öffentlichen Interesse folgten zahlreiche Auszeichnungen und Preise, die SZ-Talentiade vergab 2007 eine Sonderpreis an Rietzler und den TSV Hohenbrunn, zwei Jahre später wurden Mezger und die Mannschaft des SC Gröbenzell mit diesem Preis ausgezeichnet. Die Gröbenzeller bekamen die Preise im Übrigen von Ralph Hasenhüttl überreicht, der mittlerweile mit dem FC Southampton in der englischen Premier League engagiert ist.

Die Nähe zu den Hachingern ist geblieben, mit Präsident Manfred Schwabl und der Initiative „Haching schaut hin“ gibt es eine enge Kooperation, bereits zweimal waren die Gröbenzeller Inklusionskicker als Einlauf-Eskorte beim Drittliga-Derby zwischen Haching und dem TSV 1860 München aktiv. Für den Sommer sind die nächsten Aktionen geplant. Beim SC Gröbenzell ist die Inklusionsmannschaft längst fester Bestandteil des Vereins, der momentan 650 Mitglieder hat und die Nachwuchsarbeit in den Fokus stellt. 400 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gehen in Gröbenzell ihrem Hobby nach, bei den Inklusionskickern übernehmen Spielerinnen oder Spieler ohne Handicap oft eine Führungsrolle. „Das bedeutet aber nicht, dass sie alles allein machen und die Tore schießen“, erklärt Christian Mausbach, der die Gruppe seit knapp neun Jahren als Trainer betreut. Sie brächten vielmehr die nötige Stabilität ins Spiel, „lassen andere die Tore schießen. Oder es gibt eine Tandem-Rolle, wobei die Spielerin oder der Spieler ohne Handicap sich kümmert und klare Aufgaben verteilt“. Inklusionsfußball ist ein Paradebeispiel für die integrative Kraft des Sports, der Zulauf sei jedenfalls enorm, sagt der 58-Jährige: „Erfreulich ist, dass wir in jüngster Zeit zahlreiche neue Spielerinnen und Spieler in der Altersklasse sieben bis zwölf Jahre hinzugewinnen konnten.“ Deshalb arbeite er momentan am Aufbau eines Teams für die Jüngeren, wobei grob in über und unter 16-Jährige eingeteilt werde, oft sind es auch Geschwisterkinder, die dabei blieben. „Man muss schon darauf achten, dass die Zusammensetzung der Mannschaft zielführend ist. Man kann prinzipiell keinen Sechsjährigen gegen einen 20-Jährigen spielen lassen“, erklärt Mausbach, wobei es Ausnahmen gebe. Überhaupt gebe es beim Inklusionsfußball keine festen Vorgaben, man verstehe sich bei den Turnieren mehr als „Fußballfamilie“, weniger als sportliche Konkurrenz. Und der Spaß stehe sowieso an erster Stelle. Mausbach, der aus Kerpen bei Köln stammt, lebt seit 25 Jahren in Puchheim und kam vor neun Jahren zum SC Gröbenzell – wegen seines Sohnes, der einen angeborenen Herzfehler hat. „Er wollte unbedingt Fußball spielen. Das war in einem normalen Verein nicht möglich.“

Foto: Carmen Voxbrunner

04.03.2020 Zeitungsbericht

03.03.2020 DFB-Stiftung Sepp Herberger (Quelle: sportpresseportal.de) 

Fußball trotz(t) Behinderung: SC Gröbenzell erhält Sepp-Herberger-Urkunde

Hennef/Gröbenzell, 03. März – In Berlin werden am kommenden Montag die Sepp-Herberger-Urkunden verliehen. 13 Preisträger erhalten in den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital sowie Sozialwerk Geldpreise in Gesamthöhe von 45.000 Euro. Platz eins in der Kategorie Behindertenfußball geht an den SC Gröbenzell aus dem Bayerischen Fußball-Verband. Der Journalist Rainer Kalb stellt den Sieger vor.

In Gröbenzell gibt es in diesem Jahr einiges zu feiern. 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 100 Jahre Trachtenverein Almfrieden, den 111. Geburtstag des Sportschützenvereins Almrausch und die 30 Jahre währende Städtepartnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Pilisvörösvar. Aber zu zelebrieren gibt es auch den 1. Platz bei den Sepp-Herberger-Urkunden in der Kategorie Behindertenfußball.

Schon seit dem Jahr 2006 ist der Verein aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck vor den Toren Münchens mit einer Inklusionsmannschaft engagiert. Auf Initiative eines Spielers mit Handicap und seiner Mutter wurde das Team gegründet, als zweite Inklusionsmannschaft Bayerns. Das Motto, das sich die Inklusionsfußballmannschaft des SCG gegeben hat, ist dabei Programm: „Fußball trotz(t) Behinderung“.

Der Verein bietet Fußballtraining für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung an. „Wir verzichten bewusst auf Einschränkungen jedweder Art, bezogen auf das Alter, das Geschlecht und die Art des Handicaps“, berichtet Betreuer Christian Mausbach. Derzeit besteht das Team aus 20 Spielerinnen und Spielern, mehr als zwei Drittel der Aktiven haben eine Behinderung. Im Landkreis Fürstenfeldbruck ist das Team aus Gröbenzell die einzige Inklusionsfußballmannschaft, entsprechend groß ist das Einzugsgebiet. „Leuchtturmcharakter“, charakterisiert Mausbach das Projekt: „Wir hoffen, dass noch viele Vereine im Landkreis unserem guten Beispiel folgen.“

Der Zulauf ist enorm

Der Zulauf ist jedenfalls enorm, auch immer mehr junge Spielerinnen und Spieler wollen beim SC Gröbenzell in der Inklusionsmannschaft Fußball spielen. „Erfreulich ist, dass wir in jüngster Zeit zahlreiche neuen Spielerinnen und Spieler in der Altersklasse sieben bis zwölf Jahre hinzugewinnen konnten“, berichtet Mausbach, der derzeit am Aufbau eines Teams für die Jüngeren arbeitet. „Hier muss man immer darauf achten, dass die Zusammensetzung der Mannschaft auch zielführend ist. Man kann nicht einen Sechsjährigen gegen einen 20-Jährigen spielen lassen“, so Mausbach, der aus Kerpen bei Köln stammt, natürlich Karneval-Fan ist, aber seit 25 Jahren in Bayern lebt.

Seit knapp neun Jahren ist er in Gröbenzell aktiv, denn sein Sohn hat einen angeborenen Herzfehler: „Aber er wollte unbedingt Fußball spielen. Das war in einem normalen Verein aber nicht möglich.“ So fand er in Gröbenzell ein Betätigungsfeld.

Kooperation mit der SpVgg Unterhaching

Auch jenem Spieler, der vor knapp 14 Jahren mit seiner Mutter die Inklusionsfußballmannschaft aus der Taufe hob, ging es einst ähnlich. „Erst sind sie zu unterschiedlichen Vereinen gegangen, aber es waren manchmal 50 Kilometer zurückzulegen, das hat das Ganze doch sehr erschwert“, erläutert Mausbach. Die Anfänge beim SC Gröbenzell waren ebenfalls noch bescheiden, zwei FSJler boten Trainings an. Die Teilnahme von Spielerinnen oder Spielern war überschaubar. Erst nach und nach wuchs das Interesse.

Und auch bayernweit bedurfte es für das Thema Inklusionsfußball einer längeren Anlaufphase. Laut Mausbach gibt es im Freistaat inzwischen deutlich mehr Fußballvereine mit einem ähnlichen Angebot. Der Austausch unter den Klubs ist exzellent. Immer wieder finden Workshops statt, die vorrangig vom Bayerischen Fußball-Verband organisiert werden. Schließlich gilt es abzuwägen, welcher Weg eingeschlagen werden sollte. Für Mausbach steht der Spaßfaktor für die Spielerinnen und Spieler immer im Vordergrund.

Eine enge Kooperation gibt es mit Präsident Manfred Schwabl bei der SpVgg Unterhaching. Schon zweimal waren die Spielerinnen und Spieler des SC Gröbenzell als Einlauf-Eskorte beim Drittliga-Derby zwischen „Haching“ und dem TSV 1860 München aktiv. Selbstverständlich nahm der SC Gröbenzell auch am viel beachteten Inklusionstag der SpVgg Unterhaching im Juli 2019 unter dem Motto „Haching schaut hin“ teil. Ein ähnlicher Termin ist auch für dieses Jahr im Sommer wieder geplant.

Inklusionsmannschaft ist fester Bestandteil des SC Gröbenzell

Die Inklusionsmannschaft ist längst ein fester Bestandteil des SC Gröbenzell geworden. 650 Mitglieder hat der Verein, darunter 400 Kinder unter 18 Jahren. Der Schwerpunkt liegt somit traditionell im Nachwuchsbereich. In der Inklusionsfußballmannschaft übernehmen Spielerinnen oder Spieler ohne Handicap häufig die Führungsrolle. „Das bedeutet aber nicht, dass sie alles allein machen und die Tore schießen. Nein, sie sorgen für die nötige Stabilität, lassen andere die Tore schießen. Oder es gibt eine Tandem-Rolle, wobei die Spielerin oder der Spieler ohne Handicap sich kümmert und klare Aufgaben verteilt“, berichtet der 58-jährige Mausbach. Die Inklusionsmannschaft des SC Gröbenzell ist ein leuchtendes Beispiel für die integrative Kraft des Fußballs.

Neben dem SC Gröbenzell werden der TuS Kleefeld aus dem Niedersächsischen Fußballverband (2. Platz) und der FC Hertha Bonn aus dem Fußball-Verband Mittelrhein (3. Platz) mit den Sepp-Herberger-Urkunden in der Kategorie Behindertenfußball ausgezeichnet.

03.03.2020 BFV: Behindertenfußball: SC Gröbenzell leistet Herausragendes (Quelle: https://www.bfv.de/news/handicap/sc-groebenzell-mit-sepp-herberger-urkunde-geehrt)

Spätestens jetzt weiß jeder: Beim SC Gröbenzell wird Herausragendes geleistet. Der oberbayerische Klub wird am kommenden Montag in Berlin mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet. Er belegt deutschlandweit in der Kategorie „Behindertenfußball“ Platz eins.

„Das freut mich natürlich riesig für den Verein und die Verantwortlichen dort. Es ist zum einen eine große Wertschätzung für die Arbeit, die beim SC Gröbenzell seit Jahren geleistet wird und zum anderen ist es auch Motivation, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Dass der Verein durch die Auszeichnung deutschlandweit Beachtung findet, ist hoffentlich auch ein Impuls für andere Vereine, sich noch intensiver mit dem Thema Handicap-Fußball auseinanderzusetzen und auch die darin liegenden Potenziale zu nutzen“, erklärt Kristina Höhn, die beim Bayerischen Fußball-Verband Hauptansprechpartnerin für die Handicap-Angebote ist.

In Gröbenzell gibt es in diesem Jahr einiges zu feiern. 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 100 Jahre Trachtenverein Almfrieden, den 111. Geburtstag des Sportschützenvereins Almrausch und die 30 Jahre währende Städtepartnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Pilisvörösvar. Aber zu zelebrieren gibt es auch den 1. Platz bei den Sepp-Herberger-Urkunden in der Kategorie Behindertenfußball.

Schon seit dem Jahr 2006 ist der Verein aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck vor den Toren Münchens mit einer Inklusionsmannschaft engagiert. Auf Initiative eines Spielers mit Handicap und seiner Mutter wurde das Team gegründet, als zweite Inklusionsmannschaft Bayerns. Das Motto, das sich die Inklusionsfußballmannschaft des SCG gegeben hat, ist dabei Programm: „Fußball trotz(t) Behinderung“.

Der Verein bietet Fußballtraining für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung an. „Wir verzichten bewusst auf Einschränkungen jedweder Art, bezogen auf das Alter, das Geschlecht und die Art des Handicaps“, berichtet Betreuer Christian Mausbach. Derzeit besteht das Team aus 20 Spielerinnen und Spielern, mehr als zwei Drittel der Aktiven haben eine Behinderung. Im Landkreis Fürstenfeldbruck ist das Team aus Gröbenzell die einzige Inklusionsfußballmannschaft, entsprechend groß ist das Einzugsgebiet. „Leuchtturmcharakter“, charakterisiert Mausbach das Projekt: „Wir hoffen, dass noch viele Vereine im Landkreis unserem guten Beispiel folgen.“

Der Zulauf ist enorm
Der Zulauf ist jedenfalls enorm, auch immer mehr junge Spielerinnen und Spieler wollen beim SC Gröbenzell in der Inklusionsmannschaft Fußball spielen. „Erfreulich ist, dass wir in jüngster Zeit zahlreiche neue Spielerinnen und Spieler in der Altersklasse sieben bis zwölf Jahre hinzugewinnen konnten“, berichtet Mausbach, der derzeit am Aufbau eines Teams für die Jüngeren arbeitet. „Hier muss man immer darauf achten, dass die Zusammensetzung der Mannschaft auch zielführend ist. Man kann nicht einen Sechsjährigen gegen einen 20-Jährigen spielen lassen“, so Mausbach, der aus Kerpen bei Köln stammt, natürlich Karneval-Fan ist, aber seit 25 Jahren in Bayern lebt.

Seit knapp neun Jahren ist er in Gröbenzell aktiv, denn sein Sohn hat einen angeborenen Herzfehler: „Aber er wollte unbedingt Fußball spielen. Das war in einem normalen Verein aber nicht möglich.“ So fand er in Gröbenzell ein Betätigungsfeld.

Kooperation mit der SpVgg Unterhaching
Auch jenem Spieler, der vor knapp 14 Jahren mit seiner Mutter die Inklusionsfußballmannschaft aus der Taufe hob, ging es einst ähnlich. „Erst sind sie zu unterschiedlichen Vereinen gegangen, aber es waren manchmal 50 Kilometer zurückzulegen, das hat das Ganze doch sehr erschwert“, erläutert Mausbach. Die Anfänge beim SC Gröbenzell waren ebenfalls noch bescheiden, zwei FSJler boten Trainings an. Die Teilnahme von Spielerinnen oder Spielern war überschaubar. Erst nach und nach wuchs das Interesse.

Und auch bayernweit bedurfte es für das Thema Inklusionsfußball einer längeren Anlaufphase. Laut Mausbach gibt es im Freistaat inzwischen deutlich mehr Fußballvereine mit einem ähnlichen Angebot. Der Austausch unter den Klubs ist exzellent. Immer wieder finden Workshops statt, die vorrangig vom Bayerischen Fußball-Verband organisiert werden. Schließlich gilt es abzuwägen, welcher Weg eingeschlagen werden sollte. Für Mausbach steht der Spaßfaktor für die Spielerinnen und Spieler immer im Vordergrund.

Eine enge Kooperation gibt es mit Präsident Manfred Schwabl bei der SpVgg Unterhaching. Schon zweimal waren die Spielerinnen und Spieler des SC Gröbenzell als Einlauf-Eskorte beim Drittliga-Derby zwischen „Haching“ und dem TSV 1860 München aktiv. Selbstverständlich nahm der SC Gröbenzell auch am viel beachteten Inklusionstag der SpVgg Unterhaching im Juli 2019 unter dem Motto „Haching schaut hin“ teil. Ein ähnlicher Termin ist auch für dieses Jahr im Sommer wieder geplant.

Inklusionsmannschaft ist fester Bestandteil des SC Gröbenzell

Die Inklusionsmannschaft ist längst ein fester Bestandteil des SC Gröbenzell geworden. 650 Mitglieder hat der Verein, darunter 400 Kinder unter 18 Jahren. Der Schwerpunkt liegt somit traditionell im Nachwuchsbereich. In der Inklusionsfußballmannschaft übernehmen Spielerinnen oder Spieler ohne Handicap häufig die Führungsrolle. „Das bedeutet aber nicht, dass sie alles allein machen und die Tore schießen. Nein, sie sorgen für die nötige Stabilität, lassen andere die Tore schießen. Oder es gibt eine Tandem-Rolle, wobei die Spielerin oder der Spieler ohne Handicap sich kümmert und klare Aufgaben verteilt“, berichtet der 58-jährige Mausbach. Die Inklusionsmannschaft des SC Gröbenzell ist ein leuchtendes Beispiel für die integrative Kraft des Fußballs.

28.02.2020 Zeitungsberichte

11.02.2020 1. Platz in der Kategorie Behindertenfußball

Sepp-Herberger-Urkunden 2020

Die Verleihung findet am 9.März 2020 im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt.